Gaube, nicht Gaupe…
Aber Wikipedia führt einen immer zu Dachgaube. Dieser Artikel ist überschaubar und doch sehr informativ. In meinem Fall verwende ich zwei verschiedene Arten von Gauben für meinen Dachausbau: zwei Giebelgauben und auf der Rückseite des Hauses eine Schleppgaube. Die Giebelgauben passen sehr gut zu dem bestehenden Satteldach und werden dem in Sachen Steigung und Dachziegeln auch nach empfunden. Die Schleppgaube… die sieht eh niemand auf der Rückseite des Hauses, weswegen die auch schnell und möglichst einfach gebaut wird.
- Dachgaube mit Dämmung
- Kältebrücken vermeiden
- Aufbau der Gauben
- Vorgehensweise
- Schleppgaube – Flachdach für die Dachgaube
- Kosten
Nebenbei gesagt, sind Dachgauben in einem bestimmten Ausmaß und Größe in Bayern genehmigungsfrei. In anderen Bundesländern kann das wieder ganz anders aussehen; also: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Bauordnung oder fragen Sie Ihren Architekten oder Statiker.
Dachgaube mit Dämmung
Die wohl einfachste Methode sich eine Gaube auf das Dach zu setzen wäre, sich Holzrahmen zu bauen und diese auf die Sparren zu schrauben. Dann müsste man aber die Dämmung auf die Innenseite machen, wodurch wiederum das Fenster an sich kleiner wird (Innendämmung ist an sich auch nie eine besonders gute Idee)… oder man lässt die Dämmung weg…. aber das wird wohl ein wenig frisch im Winter. Kleines Beispiel: Bei mir sind die Dachsparren mit ca.80cm schon sehr weit auseinander. Die Gaube mit einer vernünftigen Dämmung mit 16cm auf beiden Seiten, könnte ich noch ein Fenster mit 48cm Einbaubreite einsetzen; zieht man hier noch den Fensterrahmen mit 12cm Stärke ab, kommt das Licht noch durch einen 24cm breiten Schlitz….
Die sinnvollere Variante ist hier wirklich die Dämmung auf der Außenseite der Gaube anzubringen. Hierbei kann man dann auch die gesamte Breite zwischen den Dachsparren ausnutzen. In meinem Fall kann ich also ein 80cm breites Fenster einbauen. Aber dazu muss man sich neben dem eigentlich Dachsparren, einen (ich nenne ihn mal) Nebensparren einbauen. So bekommt man am Ende einen zwei-schaligen Aufbau: Auf dem Nebensparren sitzt die Außenhaut der Dachgaube und das Dächlein, auf dem eigentlichen Dachsparren liegt die Innenwand/ die Innenseite der Dachgaube; dazwischen kann nach Belieben gedämmt werden.
Der Innere Aufbau ist wie gehabt: direkt nach der Wärmedämmung wird eine Dampfsperren angebracht, davor ein Rahmen (Thema Trockenbau), den man auch wiederum mit Dämmwolle auskleiden kann (was aber eher für den Schallschutz ist), und zum Schluss noch Rigips oder was man halt als Innenwand so möchte.
Kältebrücken vermeiden
Die anfangs erwähnte Vartiante, die Holzrahmen auf die vorhandenen Sparren zu setzen ist noch eine übliche Bauweise. Man läuft hier nur Gefahr Kältebrücke einzubauen, da man unter dem Kehlblech, zwischen den Dachlatten nicht wirklich abdichten kann und die Dämmung auf die Sparrenbreite beschränkt ist.
Man sieht auf der Skizze hier rechts, was ich meine… irgendwie kann man hier schon außenrum arbeiten und sich mit ein bisschen Bauschaum aushelfen, aber eine 100%ige Lösung wird man nicht haben.
Aufbau der Gauben
Als erstes hatte ich den unteren Querbalken, auf dem das Fenster aufsetzen wird, montiert. Ich habe etwas von diesem Querbalken mit Säge, Hammer und Stechbeutel ausgespart, damit dieser schön gerade und die Fläche im Wasser liegt. (Ich habe noch vorm Einsetzen und Anschrauben des Querbalken Acryl/Silikon in die Aussparungen gegeben, damit auch alles luftdicht ist). Beim oberen Querbalken war ich etwas fauler; diesen habe ich nur flach hingeschraubt. An den unteren Querbalken kamen dann die Stützen. Diese stehen bei mit auf meiner ausbetonierten Pfette auf; im oberen Geschoss, bei der zweiten Gaube, stehen sie auf dem Rohboden auf. Daran kam dann mein Nebensparren. Ich finde man erkennt die Konstruktion gut auf der Skizze.
Mit diesem Grundgerüst kann man auch sehr gut weiter arbeiten. Für das Dach der Gaube hatte ich oben am Giebel noch eine kleine Firstpfette angebracht, die auf einem zusätzlichem Querbalken aufliegt; darauf kleine Sparren und eine Lattung für die Dachziegel. Die Lattung des eigentlichen Daches liegt jetzt auf den Nebensparren auf.
Nachdem auch noch 8x8cm Balken als Leibung für die Fenster eingebaut wurden, hatte ich die Gaube von außen mit Osb und Spanplatten verkleidet. Darauf kommt später dann noch die eigentliche Außenhaut bzw Fassade. Aber vorerst reicht das aus. Die Fensterleibung entspricht bei mir in etwa dem Abstand der Sparren zueinander. Man kanns eigentlich auch ein bisschen Größer machen, läuft dann aber Gefahr, dass das Fenster später nicht mehr richtig passt oder es nicht aufgeht bzw sich öffnen lässt.
Innen hatte ich erst die Fenster montiert, dann mit inneren Auskleidung mit Dämmung, Folien etc. weitergemacht. Aber zur Fenstermontage komme ich später noch in einem ausführlichem Post.
Vorgehensweise
Hier nur ein grober Plan, wie ich vorgegangen bin. Bei euch kann der Dachaufbau wieder anders sein oder ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt… also… mach ich es nur ganz ungefähr:
- Als erste natürlich mal das Dach abdecken und zwischen den Sparren, wo das Fenster hineinkommen soll, die Latten entfernen; nur zwischen den Sparren! Der Rest der Latten wird dann später abgesägt.
- Oberen und unteren Querbalken anbringen – Bei beiden darauf achten, dass diese im Wasser liegen.
- Als nächstes die Stützen anbringen. In meinem Fall gehen die Stützen immer von unten von der Pfette oder dem Rohfussboden aus, am unteren Querbalken vorbei, nach oben. Jetzt die Stützen auch noch nicht bombenfest verschrauben; nur mal eine Schraube hinein machen, damit man sie noch leicht bewegen und ausrichten kann.
- Jetzt die Stützen oben mit dem oberen Querbalken(dem auf den Sparren) mit entsprechenden Kanthölzern verbinden und auch gleich die Stützen oben miteinander verschrauben. Ich habe hier immer 6x6cm Kanthölzer verwendet; ein bisschen dünn, aber ausreichend. Lasst die Kanthölzer auf der Innenseite überstehen. weil als nächstes….
- …werden die Nebensparren hingemacht. Die habe ich von innen gegen die Dachlatten, meine Stützen und oben an die überstehenden Kanthölzer gehalten und an die Stützen und oben an die Kanthölzer geschraubt(Schraubzwingen sind hier sehr hilfreich).
- Als der Nebensparren drinnen war, konnte alles ausreichend miteinander verschraubt werden und überstehende Teile abgesägt. Die Latten vom eigentlich Dach liegen jetzt auch auf dem Nebensparren auf und konnten so auf diesem verschraubt oder vernagelt werden und anschließen abgesägt.
- Wenn alles auf Maß ist, noch eine Außenhaut anbringen. Ich hatte es ja schon geschrieben: bei mir sind das nur alte OSB und Spanplatten.
- Jetzt ein kleines Dächlein auf die Gaube bauen, aber bevor man das kleine und das eigentliche Dach wieder mit Dachziegeln zudeckt, noch die Kehlbleche anbringen. Die gibts auch schon fertig im Baumarkt.
- Und zum Schluss die Dachpfannen wieder drauflegen. Bei mir war ich so sorgfältig und habe jede 5te Dachpfanne auf der Gaube verschraubt. Der First oben auf der Gaube auch entweder mit Firstziegeln zu machen oder, wie ich, mit einem Blech abdecken. Das Blech aber dann auch anschrauben.
Schleppgaube – Flachdach für die Dachgaube
Der Aufbau ist an sich derselbe, nur geht diese Gaube bei mir runter bis zum Boden bzw. bis zum Kehlbalken und hat ein flaches Dach mit einem Gefälle von ca.6%. Der Anschluss oben zum bestehenden Satteldach konnte hier auch ohne Kehlblech gemacht werden; die Abdeckplatten der Dachgaube laufen quasi einfach nur unter die Dachziegel, was vollkommen ausreichend ist… Seitlich sind natürlich -wie man sieht- wieder Kehlbleche verbaut.
Kosten
Die Kosten muss ich im Nachhinein grob schätzen. Als Anhaltspunkt nehmen wir ein Dachfenster mit in etwa derselben Größe wie meine Fenster mit 80x120cm und gehen davon aus, dass wir es selber einbauen; genauso bauen wir unsere Dachgauben selber. Also rechnen wir nur mit den Materialkosten. So ein Dachfenster kostet rund 400€, hat aber nur eine 2-fach Verglasung, weswegen der Schall- und Wärmeschutz (U-Wert von 1,2W/m²K) im Vergleich zu einem mittlerweile gängigem 3-fach verglasten Fenster (U-Wert von ca.0,7W/m²K) schlechter ist.
Kosten für die Dachgaube:
- 170€ – Fenster (80x120cm) plus Montagematerial
- 30€ – Holz für die Konstruktion
- 50€ – Verkleidung Innen (Gipskarton) und Außen (OSB-Platten)
- 30€ – Dämmwolle
- 70€ – Kleinteile (Schrauben, Spachtelmasse, Wandfarbe, etc)
- 50€ – Außenhaut (Jenachdem was man als Fassade außen anbringt)
= 400€ (das war jetzt keine Absicht) Aber man sieht, dass man mit den Kosten in etwa auf dasselbe wie mit einem Dachfenster kommt. Es macht auch um einiges mehr an Arbeit eine Gaube zu bauen. Vorteile hat eine Dachagube dennoch: Der Dämmwert ist insgesamt besser, sieht besser aus und der Innenraum wird um einiges aufgewertet.
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