Erschließung des Heuboden

Die ersten Skizzen und Ideen wie meine Wohnung am Ende in etwa aussehen sollte hatte ich schon. Wo und wie die Wohnung erschlossen werden sollte, stand relativ schnell fest. Also heißt es im Grunde erstmal machen, damit sich der Zuggang zu meiner zukünftigen Baustelle einfcher gestaltet und es richtig losgehen kann.


Die Erschließung -wie man sieht- erfolgt über eine viertel gewendelte Treppe. Man kommt von außen durch die Noch-Waschküche herein, links abbiegen und die Treppe zur Wohnung hoch. Dafür muss ich mir ein kleines Stück der bisherigen Speisekammer nehmen… irgendwo muss die Treppe ja stehen. Kleine Besonderheit der Treppe ist, dass die linke Seite der Stufen in die bestehende Mauer bzw. in Schlitze in der Mauer eingelassen wird und die recht Seite der Stufen auf einer Stahlkonstruktion aufliegt.

Durch die Decke


Um von unten nach oben zu gelangen, muss man irgendwo durch die Decke. Also musste die Decke weg! Die Ziegel aus der Kappendecke zu entfernen war nach dem ersten Stein relativ einfach, da die Steine wirklich nur aneinander liegen und auf Grund des Gewölbes gegenseitig stützen. Mörtel warw so gut wie keiner vorhanden. Nur an der Unterseite, also die Decke der Waschküche, wurde wohl mehr als einmal geweißelt…. Jetzt, als der Stahlträger brach lag, sah man erst wirklich wie stark die alten Träger angegriffen sind. An sich aber fast keine Überraschung, wenn man daran denkt, dass sich in der Waschküche früher ein Kuhstall befand. Die Küche machten neben viel Mühe (badumsss) die Luft sehr feucht. Diese Feuchtigkeit stieg nach oben in die Decke, kondensierte vorallem im Winter dort und als Ergebnis erhält man solche Stahlträger.

Stahlträger entfernen

Bei diesem Schritt war mir wirklich nicht ganz wohl…. den Stahlträger durchtrennen. Die Träger dienen hier nicht nur als Auflage für die Decke, sondern als Sehne für das Dach, das eh schon schief da steht… Aber irgendwie muss man den Heuboden erschließen und die Treppe passte nicht zwischen zwei Träger, da diese zu eng beieinander liegen… also musste der Träger weichen. Nach einigen anstrengenden Minuten mit einer großen Flex, war es vollbracht und der Stahlträger war herausgeschnitten. (Und das Dach stand auch noch) Nebenbei hatte ich den Träger auch gleich mit einer Topfbürste vom Rost befreit und zum Schluss noch dem verbleibende Stück einen grünen Schutzanstrich verpasst. Da ich schon die Flex in der Hand hatte, schnitt ich gleich noch die Schlitze für die Auftritte in die Mauer.

 Neuer Anschlag für die Treppe


Der Anschlag für die neue Treppe war an sich schnell gemacht; nach ein wenig drücken, sägen und klopfen… Wie man sieht, handelt es nur um einen alten Balken der den Raum (die Speisekammer) überspannt bzw. von der Mauer zum Träger reicht. Um den Holzbalken am Stahlträger befestigen zu können, hatte ich hier einen selbst gemachten Balkenschuh angeschweißt, auf den der Balken gelegt und mit zwei kurzen 8mm Holzschrauben befestigt werden konnte. Das andere Ende des Balken liegt nur auf der bestehenden Mauer auf. Man macht den Mauermörtel sehr trocken an (erdfeucht), legt ein dünnes Brett und den Balken darauf und klopft den Balken vorsichtig nach unten, bis dieser im Wasser ist. Das unterlegte Brettchen verhindert, dass der Balken in der Mauer feststeckt und nicht die Mauer verschiebt, wenn das Holz arbeitet. Als der Balken dann schließlich ganz vermauert wurde, hatte ich deswegen immer etwas zwischen Ziegel und Balken gelegt, damit sich das Holz auch wirklich ungehindert bewegen kann. Der zweite Balken in den Bildern gehört jetzt nicht zum Anschlag für die Treppe… Ich habe ihn jetzt aber gleich hier in diesen Schritt mit rein genommen, da genau so verlegt wurde.

Nachdem der Balken nun liegt, wird noch einmal alles nachgemessen, um auch wirklich die korrekten Maße für die Treppe zu haben; vorallem die obere Kante des Balken war hier wichtig. Jetzt konnte es zum nächsten Schritt übergehen….

Das Treppengerüst einbauen

Das Gerüst war schnell zusammen geschweißt. Den Plan dafür hatte ich schon im Vorfeld erstellt und das Rohmaterial war schon vorhanden. Von meinem letzten Treppenbau war noch ein 60x80mm Profil übrig, an das 12cm lange und 3mm starke Laschen als Auflagen für die einzelnen Stufen angeschweißt wurden. Das letzte Nachmessen war nur noch für die Tritthöhe bzw. Abstand der Laschen wichtig. Natürlich bekam die Stahlkonstruktion wieder einen Anstrich mit meiner schönen grünen Rostschutzfarbe.

Theorie und Praxis sind immer zwei verschiedene Sachen. Bei der Treppenkonstruktion hatte ich wie gewohnt genau gearbeitet und diese stimmte auch, aber es stellte sich heraus, dass der Boden in der Speisekammer, auf den das Treppengerüst kam, ein wenig schief war, ich den Balken/den oberen Anschlag nicht perfekt parallel zur Wand gelegt hatte und die Mauer, in die die Stufen kamen, nicht rechtwinklig ist…. aber so ist das halt nun mal. Das Gerüst musste also mit einigen Plättchen MDF unterlegt werden. Zusätzlich -und das ist ein guter Tipp- wurde es noch überall mit einem klein geschnittenen alten Autoreifen unterlegt; zur Schallentkopplung. Man kann hier auch solche Bautenschutzmatten/ Gummigranulatmatten verwenden, muss aber nicht sein. Ein alter Autoreifen tut es genauso. Hauptsache der Stahl hat keinen direkten Kontakt zum Betonboden. Das ganze grüne Gerüst wurde im Boden mit ein paar Schlagdübeln im Beton verankert und oben mit Holzschrauen am Balken befestigt. Zum Schluss legte ich noch alte Treppenstufen auf, die von unten am Stahlgerüst verschraubt wurden und in den Mauerlücken nur aufliegen und vielleicht noch verkeilt wurden, wenn sie stark wackelten. Für eine Bautreppe und als erste Erschließung ist das vollkommend ausreichend. Man muss sich auch vorstellen, wieviel Material, Dreck und scharfkantige Sachen im Lauf des Baus die Treppe hoch und runter getragen werden. Also lohnen sich zu diesem Zeitpunkt noch gar keine richtigen Stufen, da diese nur verschandelt werden, sondern tun es auch einfache Dielen oder ähnliches.

Erschließung_Übersicht

Viel Arbeit, aber nun kann man halbwegs ungestört die Baustelle betreten… Ok, wie man auf der Übersicht sieht, fehlt noch der Mauerdurchbruch damit man die Treppe direkt begehen kann. Aber wie man es auf dem Bild erkennen kann, liegt noch ziemlich viel von dem zuvor angesprochenem Schutt, Staub und Asche herum, der zur Dämmung verwendet wurde. Das ist wirklich ein fürchterlicher Dreck! Den möchte ich nicht unbedingt im Hausverteilen, weswegen die Mauer auch noch geschlossen bleibt. Daneben muss es auch nicht unbedingt vom Stadl in die Nutzräume durchziehen. Hier gibt es noch keine Abschottung und mit dem neuen Loch in der Decke… hmhm…

Falls Du/Ihr noch irgendetwas zu dem Thema Erschließung wissen möchtest oder ich hier ein Detail ausgelassen habe, das Dich dringend interessiert, dann lass es mich bitte im Kommentar wissen. 😉


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