Fassaden- und Dachschindeln

Es ist schon einige Zeit her… beim (Feuer)Holz machen…Mein Vater hatte bei einer Holzauktion einige Festmeter Eiche ergattert, die eigentlich als Feuerholz gedacht waren. Einen Großenteil haben wir auch verheizt, aber dieses Holz war mir persönlich zu Schade um es einfach nur in den Ofen zu werfen. Wie man sieht handelte es sich um unglaublich große und alte Bäume. Dazu war das meiste Holz auch noch sehr gerade gewachsen und ziemlich Ast-frei….

Schindelherstellung

Für die Schindelherstellung brauch man neben dem richtigen Holz, Erfahrung und Geduld, vor allem ein richtiges Schindelmesser (engl. shingle froe). Ich hatte es anfangs auch mit einer Art Machete versucht, hier ist mir aber einige Male der Griff abgebrochen, bis ich dann auch keine Lust mehr hatte…. Leider bekommt man die Dinger nicht im Supermarkt neben an. Es hilft hier nur Suchen, was ich für euch schon einmal erledigt habe:

Die Schindelherstellung ist ein altes Handwerk. Natürlich wird das heutzutage auch maschinell erledigt. Aber hier noch ein Video wie man es auf die alte und auch noch aktuelle Methode macht:

Mein Dachterassenausgang war nur mit einer dünnen Baufolie umwickelt um die schlimmsten Umwelteinflüsse abzuhalten. Die Gaube ist auch immer den schlimmsten Wetter ausgesetzt; wenn auf der Straßenseite ein leichtes Windchen geht, kann die Gaube auf der anderen Seite schon wieder einem halben Orkan ausgesetzt sein…. Also warum nicht hier gleich die Folie abnehmen und eine richtige Fassade anbringen….

Schindeln verlegen bzw an die Fassade anbringen

Als erstes hatte ich auf die Oberkante meines unteren Kehlbleches (das Blech zwischen Gaubenseite und Dach) eine Latte geschraubt. Über diese Latte hängen immer die letzten Schindeln über… da wir unser Feuerholz nicht centimeter-genau schneiden, fielen auch die Schindeln immer etwas unterschiedlich aus. Aber grob waren diese ca.33cm lang; also bekam die Querlattung, an der die Schindeln befestigt wurden, einen Achsmaß von 16cm. An dieser Stelle muss ich auf meine übergeile Paint-Skizze verweisen: Die Schindeln werden so befestigt, dass sie sich zum einen vertikal mindestens halb überdecken und zum anderen die darüberliegende Schicht die vertikalen Spalten zwischen den Schindeln der darunterliegenden Schicht überdecken. Empfohlen wird eigentlich eine Überdeckung von 2/3… aaaber… öhm… mir egal ^^ 1/2 wird schon passen. Ich habe die Schindeln einfach so angebracht, dass die obere Schicht die Nägel der darunter liegenden Schicht immer überdecken und es keine direkten Lücken auf die Außenseite zur Gaube gibt. Die einzelnen Schindeln wurden nur mit einer üblichen Tackermaschine und ca.40mm langen Nägelchen an die Lattung getackert.

So was kann man dann schon eine hinterlüftete Fassade schimpfen. Dämmung hatte ich jetzt hier weggelassen, da diese in meinem Fall auf der Innenseite Platz hat und hinter den Schindeln auch schön die Luft durchziehen soll, wegen Entlüftung und solchen Sachen.

Meine Gaube hier ist jetzt nur eine Kleinigkeit und es ging auch sehr schnell, aber ich hoffe euch das Grundprinzip gezeigt zu haben. Wer sich noch andere Beispiele ansehen und das Handwerk des Schindel-Machers ein wenig kennen lernen möchte, dem kann ich dieses Buch hier empfehlen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert