Strohballenhaus – Dachdämmung mit Stroh

Eine kleine Besonderheit ist mein Vorhaben hier schon. Nicht nur die Sanierung dieses alten Gebäudes, nein, ich setzt noch eines drauf und mach daraus ein Niedrig-Energie-Haus. Setzen wir noch eines drauf: das ganze mit Stroh.

Strohbau, Dämmung mit Stroh und Strohballenhaus ist im deutschen Raum komischerweise kein allzu bekanntes Thema. Ich persönlich frage mich wirklich warum? Besonders in Zeiten, in denen Dämmen, Energie-Sparen und Ökologisch-Leben so gefragt wie noch nie ist. Und! Das Zeug gibt es überall und es kostet nichts! Ehrlich! Im Vergleich zu einer konventionellen Dämmung mit Glas- oder Steinwolle ist Stroh quasi kostenlos.

Man muss nur bei seiner Haus- und Dachkonstruktion ein bisschen was machen.

Dachkonstruktion und Wandaufbau

Heute zeig ich euch nur, wie ich das bei mir vorgestellt habe. Nur die Folien habe ich jetzt nicht eingezeichnet…. aber unter den Dachziegeln ist noch eine Unterspannbahn (PE- Folie, die leicht hinterlüftet ist) und zum Innenraum hin hinter den Gipskartonplatten befindet sich auch noch eine PE-Folie/ Dampfsperre. Grundsatz ist einfach, dass es Außen diffusions-offener als Innen sein soll, damit ggf. anfallendes Wasser nach außen hin abtrocknen kann. In dem großen Hohlraum zwischen den Gipskartonplatten kommt noch meine Dämmung. Habe ich hier nicht eingezeichnet, weil man ja sonst vom Rest nichts mehr sieht…. Als Dämmung werde ich, wie schon verraten, Strohballen verwenden, die eine Stärke von etwa 34cm haben. Zum Thema Strohbau etc. werde ich mich hier nicht weiter auslassen. Nur so viel, dass Stroh einen sehr guten Dämmwert hat und vor allem vom Preis her unschlagbar ist. Bei einer konventionellen Dämmung in einer ordentlichen Stärke von ca.18cm kann man im Schnitt mit guten 12,00€ pro m² nur Materialkosten rechnen; die Strohballen kosten mich nur umgerechnet 3,00€ pro m² 😉 Jedoch mit einer Stärke von 34cm!

Laut dem U-Wert Rechner werde ich einen durchschnittlichen U-Wert von ca. 0,13 W/m²K haben. Zur Zeit ist ein Wert von 0,24 bei Neubauten gefordert. Ich liege hier also schon sehr gut im Rennen und werde im Winter so gut wie nicht heizen müssen und im Sommer auch nichts von der Hitze mitbekommen. Ein wenig Tauwasser wird anfallen, aber hier zeigen Naturmaterialien ihren Vorteil: Auf Grund ihres kapillaren Aufbaus geben sie von sich aus das Wasser wieder ab bzw transportieren es weiter. Glaswolle z.B. saugt anfallendes Tauwasser eher wie ein Schwamm auf und macht dann nix… es gammelt dann vielleicht vor sich hin.

Uuuund… ööhm….. wie bekomme ich jetzt die Kurve ohne einen Roman zu schreiben… ^^

Es gibt diverse Methoden im Strohbau. Am verbreitetsten ist der Holz-Rahmen-Bau; in den Rahmen kommen die Strohballen, Putz drauf und fertig. Hier geht aber der Holzrahmen quasi wie bei einem Fachwerkhaus ganz durch die Wand – Der Balken ist auf der Innen und Außenseite zu sehen. Holz dämmt auch, aber nicht so gut wie die Strohballen, wodurch der Dämmwert der Strohwand insgesamt ein bisschen geschwächt wird. Hierbei helfen hölzerne Doppelstegträger Abhilfe. Durch ihren geringen Querschnitt leiten die die Wärme weniger nach Außen…

Wie schon erwähnt, haben meine Strohballen eine Dicke von 34cm; meine Dachsparren aber nur eine Tiefe von 11cm… Im Schnitt…. Manche sehen auch aus wie Zahnstocher -.-

Also….

Ich finde, es ist eine sehr schöne, aber doch Arbeitsaufwendige Lösung, aus den vorhandenen Dachsparren Doppelstegträgern zu machen, weil…

  1. Die Konstruktion die vorhandenen Dachsparren verstärkt.
  2. Ich so ausreichend Zwischenraum für meine 34cm starken Strohballen bekomme.
  3. Die Stegträger dem U-Wert bzw dem Dämmwert gut tun.
  4. Auch die Krümmung der Sparren ausgeglichen werden kann, damit die endgültigen Wände halbwegs eben werden.

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