Dachterrasse – Dach auf, Terrasse drauf.

Ich muss gleich vorab sagen, dass ich mit dieser Konstruktion ein wenig den Bock geschossen habe… im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Die Grundkonstruktion ist ganz gut, aber der Dachaufbau wäre auch einfacher und besser gegangen; aber jetzt steht das Ding auch schon…

Die Konstruktion

Ich hatte hier nur ein einfaches Satteldach. Die Dachterrasse geht aus dem Dach heraus und verlängert die darunter liegende Mauer, so dass man aus dem zweiten Geschoss auf die Terrasse gelangt. Ein stabiles Fundament hatte ich mir ja schon betoniert, als ich die verrottete Dachpfette erneuerte. Hierauf werden jetzt die Stützen der Terrasse gestellt, diese werden mit einem 8x20cm Querbalken verbunden. Der Querbalken ist jeweils über halb den Stützen ausgestochen, damit die Balken, die wieder zum Dachsparren gehen, auf- bzw eingelegt und verschraubt werden können. Auf die Balken kamen wieder 25mm OSB-Platten, darauf eine Trittschalldämmung und darauf eine Schicht Beton mit einem Gefälle von ca.5%. Abgedichtet wird das ganze dann mit zwei Schichten Bitumenbahn, die aufgeschweißt wurden.

Man hätte sich hier den Beton auch sparen können und gleich mit den Balken und OSB-Platte ein Gefälle einbauen können. Aber naja… so funktioniert es ja auch ^^

Und los geht es – Pfosten aufstellen

Also als erstes das Dach öffnen, abdecken und die alten Dachlatten raus machen. Folie darüber, nur für den Fall, dass es zu regnen beginnt. Die angefallenen Dachpfannen nicht allzu weit weg legen, da sie später ja wieder gebraucht werden. Dann konnten sie Stützen auch schon aufgestellt werden. Diese hatte ich mir aus 8x6cm und 8x10cm Kantholz zusammen geleimt und geschraubt. 8x10cm Stützen hätten schon ausgereicht; das zusätzliche 8x6cm Kantholz ist, natürlich auch zur Verstärkung der Stütze, aber vor allem zur Konstruktion: So war es einfacher den oberen Querbalken aufzulegen und anzuschrauben. Zum Aufstellen von Stützen benutz‘ ich immer gerne Dachlatten als Nebenkonstruktion um die Stützen auszurichten bzw ausrichten zu können. Vorab wurden noch ein paar Schrauben in die Unterseite der Pfosten geschraubt und das ganze mit Unterbodenschutz (ja.. das Zeug was man eigentlich für Autos benutzt…) eingestrichen. Der Unterbodenschutz einfach nur, damit der Posten kein Wasser ziehen kann; die Schrauben…. ähm… Ich habe zuerst eine Kelle Zementmörtel auf die Mauer gegeben und darin dann die Posten gedrückt. So bekommen die Pfosten einen sicheren Stand und man kann sie in der Höhe durch vorsichtiges Klopfen in den Mörtel hinein noch ein wenig ausrichten.

Fünf mal das ganze und den Querbalken darüber. Dann noch die Balken von den Sparren zu den Pfosten montieren. Hier war ich im Vergleich zu meinen Kehlbalken damals ein wenig fauler und hatte nur 6x140mm Holzschrauben und Winkel benutzt.

Außenhaut – Fassade aus Blech und Dachziegeln

Unterspannbahn und Lattung

Auf die Außenseite kam als erstes eine Unterspannbahn, die mit einem Tacker erstmal provisorische befestigt wurde. Darauf kam dann eine Konterlattung… nicht nur irgendeine… Es ist mehr eine Lattung für meine Dachpfannen. Bei den Dachziegeln handelt es sich um Schorndorfer. Diese Sorte wird heutzutage nicht mehr produziert, aber wenn ich hier so über die Dächer schaue, dann scheint das eine sehr beliebte Sorte von Dachziegeln gewesen zu sein. Mit ein bisschen Googlen findet man auch ähnliche neue Ziegel, die im Notfall als Ersatz dienen können. Meine hier hatte ich aber sicher gebunkert und sollten mir wieder als Fassade dienen. Mehr dazu aber weiter unten. Dachpfannen an eine senkrecht stehende Fassade anbringen ist nicht so üblich….

Blecharbeiten – Kehlbleche, Übergange und Blechdach/-fassade

Das letzte Bild oben zeigt den Abschluss der Terrasse… vom der senkrechten Fassade wieder zur Dachschräge. Eine verdrehte Fläche, die mit Blech beplankt wurde. Bevor die endgültige Außenfassade, also die Dachpfannen, angebracht werden können, müssen zuerst zwischen jedem Übergang der verschiedenen Dachflächen Kehlbleche und ähnliches angebracht werden. Viele der Bleche, die ich hier brauchte, konnte man so nicht kaufen… also… die Dinger aus einer Platte Blech ausschneiden und selber biegen. Ist auch um einiges billiger als die fertigen Bleche zu kaufen.

Dachziegel als senkrechte Fassade

Dachziegel werden im Normalfall einfach nur auf das Dach, in die Lattung gelegt und das reicht auch aus. Nur wenn die Ziegel an eine senkrecht stehende Lattung angebracht werden soll, muss man die Ziegel doch anschrauben… Dafür hatte ich in jede Dachpfanne ein Loch gebohrt. Das Loch und die Schraube, die den Ziegel an der Lattung hält, wird von dem darüber liegenden Ziegel abgedeckt, so dass Regen nicht direkt da heran kommt.

Deckel drauf und Bitumen anschweissen

Die 25mm OSB-Platten wurden einfach nur auf den Balken festgeschraubt. Bevor betoniert wurde, legte ich noch etwas Styropor als Schalldämmung aus, darauf Folie, was ich dann noch mit zwei Latten festschraubte. Die zwei Latten haben aber auch noch die Funktion die kommende Betonplatte an Ort und Stelle zu halten; also wenn der Beton über die Latten gegossen wird, kann die Platte durch die Latten nicht mehr verrutschen.

Als die Betonplatte schließlich trocken war, hatte ich sie mit einem Bitumen-Haftgrund vorbehandelt. Zum Schluss wurden noch zwei Bahnen (man macht zur Sicherheit immer zwei Bahnen) Bitumenbahn aufgeschweisst. Die erste Schicht ist eine ganz normale Bitumenbahn. Die zweite Bahn/ die Deckschicht ist Schiefer beschichtet. Der Schiefer macht den Bitumen unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen; vor allem Sonneneinstrahlung. Bitumen verträgt keine Sonne und wird dadurch porös. Die Bitumenbahnen gehen ca 20cm unter die bestehenden Dachziegel bzw unter das bestehende Dach. So kann Stauwasser oder im Winter schmelzender Schnee nicht ins Dach eindringen. (Schaut auch noch mal oben die Skizze an;))


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