Fundament – Der Grundstein für meine Wände

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Fundamentarten (Wikipedia) gibt es viele und an sich ist sowas auch schnell gemacht bzw heutzutage schnell gegossen, aber es ist wirklich eine unglaubliche Vorbereitung nötig. Mein „Fundament“ liegt zwar nicht auf dem Boden bzw im Boden, aber die Arbeitsschritte und Vorarbeiten sind gleich.

Vorbereitungen

Für viele kleinere Fundamente reicht es aus ein Loch zu buddeln, Beton mit ein bisschen Armierung rein und gut ists; vielleicht noch einen Balkenschuh oder ähnliches mit einbetonieren. Wenn man aber wie bei mir in den Wohnungsbereich kommt, kann es schnell auch komplzierter werden. Ich habe hier zwar nur eine Art Streifenfundament, aber ich glaube damit habe ich wirklich keinen Umstand ausgelassen.

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Meine Wohnung bekommt eine bodenbündige Dusche. Was hat das mit dem Fundament zu tun? Die Abwasser- und eigentlich auch Frischwasserleitungen, Strom, Telefon, ggf. Gas etc. müssen von Außen in die Wohnung rein kommen. Bei einem Haus kommen die ganzen Anschlüsse im Boden von der Straße und gehen durch die Gründung (meistens den Keller) in das Haus hinein. In meinem Fall kommen die Leitungen von überall und ich muss nur mein Abwasser durch das Fundament legen. Die Spezial-Aufgabe dabei: die Abwasserrohre müssen gleich so liegen, wie später das Handwaschbecken, Duschablauf und WC im Bad sein sollen.

Alles andere, was durch das Fundament geht oder auch einbetoniert werden soll, muss auch fertig sein. Die Stahlträger müssen dafür entrostet und angestrichen sein, die dazugehörigen Armierungsstäbe und vorgesehenen Balkenschuhe müssen in Stellung und angeschweisst sein. Und noch Schalungen vorbereiten und anbringen… eine Menge Arbeit.

Fangen wir an….

Wieder die Decke abbauen; dieses Mal nur den Bereich über dem Gang, dort wo ich betonieren möchte. Ein Stückchen in der nördlichen Mauer musste auch heraus gemacht werden, aber dazu schreib ich später noch genaueres. Den ersten Groben Dreck wieder wegbringen, damit ich wieder neuen beim Klinker reinigen machen kann. Hauptsache ich kann die angefallenen Ziegel erstmal wegräumen. Zwei zusätzliche Balken mussten auch noch eingesetzt werden. An diesen Stellen kommen Zwischenwände und Stützen, die ich ungern einfach nur auf den Rohboden stellen möchte.

Dann konnte es mit dem schon gesprochenem Abwasserrohr losgehen. Hier hatte ich den Luxus, dass ich die Rohre schon vorab zusammenstecken konnte. Abwasserleitungen sollten ein Gefälle von etwa 3% haben. D.h. auf einen Meter fällt das Rohr um 3cm, bei 2m sind das 6cm Höhenunterschied etc…. Kleiner Trick hier: Eine Latte nehmen und an dieser kleine Stückchen anbringen, die dem Gefälle entsprechen. Also bei einer 2m Latte am Anfang nichts hinmachen, bei 50cm ein Stückchen,das 1,5cm hoch ist, bei 1m 3cm etc… Die Latte bzw die Stückchen dann auf das Abwasserkleben (ein bisschen Heißkleber reicht hier). Wenn nun die Latte im Wasser steht, also waagrecht ist, hat das angeklebte Rohr sein vorgesehenes Gefälle von 3%. Um das Abwasserrohr habe ich noch an den Stellen, die einbetoniert werden, ein wenig Filzstoff gewicklet; zur Schallentkopplung. Nachdem das Rohr nun ausgerichtet und in Stellung lag, kam noch mit viel Fummelei die Schalungen auf die Mauern und zwischen die Stahlträger und es konnte der Beton hinein. Das Rohr hatte ich noch mit einem Ziegel beschwert, damit es im Beton keinen allzu großen Auftrieb bekam.

Das restliche Fundament

Da bei dem restlichen Streifen/ Fundament soweit schon alles vorbereitet war und bis auf die Schalungen keine weiteren Fummeleien notwendig waren, ging es relativ schnell. Die Schalungen hatte ich mit Schraubzwingen an die Mauern geklemmt und nur zu den Stahlträgern an sich ausgerichtet… (Die sind alles andere als gerade und schon gar nicht im Wasser) Lücken zwischen Schalung und Mauer hatte ich wieder mit ein wenig Mörtel zugemacht.

Zement und 0/16 Kies wie gewohnt und gekonnt 1:4 anmischen und den Beton zwischen die Träger in die Schalung geben. Dabei mit einem Stock oder ähnlichem den Beton gut verteilen und darauf achten, dass dieser auch wirklich in jede Ritze gelangt und keine Lufteinschlüsse hat.

Nacharbeit und „Pfette“ legen

10 Tage später war der Beton soweit ausgehärtet, dass die Schalungen abgenommen werden konnten und die -ich nenne es mal- Pfette für meine Holzwand legen konnte. Dass die Stahlträger und Mauern nicht mehr ganz gerade sind und nicht im Wasser stehen, hatte ich ja schon erwähnt, also musste deshalb noch eine Pfette als Untergrund für meine Holzständerwand waagerecht gelegt werden.

Dafür benutzte ich eine Diele, die ich in ein Bett aus erdfeuchtem Mörtel legte und solange mit einem Gummihammer nach unten klopfte bis sie waagerecht lag.

Solange der Mörtel noch trocknen und aushärten musste, verlegte ich noch die restlichen Dielen. Im Handumdrehen war der halbe Rohfussboden verlegt… naja… fast. Die kleine Ecke rechts hinten fehlt noch. Darunter befindet sich der Heizraum, weswegen ich hier die Kappendecke auch belassen hatte. (wegen Brandschutz und solchen Sachen. Im Heizraum sind auch viele wichtige Leitungen an der Decke befestigt)

Eine Menge Arbeit und ich weiß gerade gar nicht mehr wieviel Kies und Zement hierfür verbraucht wurden. Aber das Ergebnis kann sich soweit sehen lassen 🙂 Als nächste nehme ich mir die andere Hälfte der Decke bzw des Bodens vor….

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