Heute will ich euch zeigen, wie ich die zweite Hälfte meines Boden saniert, aufgebaut und verlegt habe. Die ganze Arbeit hat sich über 6Wochen hingezogen; immer wieder abreisen, betonieren, entrosten, schweissen, lackieren… und die unglaublichen Mengen Bauschutt, die ich entsorgen musste. Man kann sich gar nicht vorstellen wieviel Mörtel und Staub sich in so einer alten Kappendecke verstecken kann. (Ich glaube es war fast mehr Schutt wie Ziegel in der Decke)
Neben der Sanierung der alten i-Trägern war noch der Wandanschluss für den neuen Boden ein großes Thema. Der Rohboden liegt wie zuvor schon auf den Eisenträgern auf, aber den Wandanschluss musste ich komplett neu machen.
Als auf meiner Baustelle endlich alles freigeräumt war, viel es gar nicht auf: der Boden an Mauer Nord lag höher als der restliche Boden. (Mauer Süd ist die, an der ich ständig herummauer) Vielleicht war das nicht so ersichtlich, da die Mauern im Gang, auf denen die Träger auf halber Strecke aufliegen, ein wenig nach unten gesunken sind; hier ist alles schief in dem alten Haus. Aber beim Abriss der alten Kappendecke wurde es immer deutlicher. Der Boden an Mauer Nord lag ganze 15cm höher im Vergleich zu den Stahlträgern. Ich kann mir das nur mit dem Absinkekn der mittleren Mauern im Gang und mit der damaligen Bauweise erklären: Es wurden zuerst die Grundmauern erstellt, anschließend das Gebälk und die Kappendecke im EG gebaut. Auf das Ganze kamen dann die Dielen des Heubodens und auf diese Dielen kam wiederum die restliche Mauer… also Stand letzten Endes die nördliche Mauer auf den Dielen des Heubodens. Der Boden wurde also schon leicht schief eingebaut….
Mein Plan war also die Dielen aus Wand zu bekommen und meinem neuen Boden einen sicheren Wandanschluss aus Beton zu geben. Nebenbei konnte ich auch gleich die zusätzliche Aussteifung meiner Stahlträger in der Wand bzw. im neuen Beton verankern.
Zuerst wieder Abriss
Es musste als erstes die Decke weichen; genauer gesagt mussten wieder die Ziegel rausgemacht werden und dieses Mal ging ich wirklich ein wenig unvorsichtiger vor, da ich mir die Mühe gemacht hatte, den unteren Raum(Waschküche) leer zu räumen. Also machte es nicht arg viel aus, wenn mir mal ein Ziegel herunter fiel und der Dreck unten landete. Die anfallenden Klinker machte ich befreite ich gleich wieder von Mörtel und Farbe und legte sie erstmal zur Seite.(Klinker sauber machen) Der Dreck und alte Mörtel landete dann gleich unten… Auf dem letzten Bild kann man auch noch sehr schön erkennen, was alles noch an den alten i-Trägern haftet.
Wandanschluss an Mauer Nord
Bei meiner ersten Rohbodenhälfte hatte ich mich an diese ein wenig heikle Arbeit mit ein paar Ziegel heran gewagt um einfach nur die Lücke in der Mauer wieder zu schließen, aber für meinen Wandanschluss und um auch meine kommende Stahlkonstruktion sicher zu verankern musste wieder betoniert werden. Hier ging ich ähnlich wie bei meinem Sims vor. Das Heikle an dieser Arbeit… um die restlichen Dielenstücke, die noch in der Wand stecken, und auch um meinen Wandanschluss bzw meine Auflage für den Boden betonieren zu können, mussten unten in der tragenden, 7m hohen Wand Ziegel heraus genommen werden….. Ich hatte Glück, dass ein bisschen über der Ebene ein Balken, der zur Dachkonstruktion gehört, in der Mauer lag. Unter dem konnte ich Stück für Stück die Ziegel herausnehmen, ohne dass die Wand gleich einstürzte. Das machte ich aber nur immer Abschnittsweise; Ziegel heraus nehmen, Schalung aufbauen, einen Sims betonieren und auf diesem dann wieder die Lücke unter dem Balken schließen. Anfangs hatte ich mehr gemauert, aber zum Ende hin hatte ich diese Lücke auch einfach mit Beton gefüllt. Man muss hier auch jedem betonierten Abschnitt immer einige Zeit zum aushärten geben, da der neue Beton das Gewicht des Stückes, das man herausnimmt, übernehmen muss; also keine Eile und jedem Stückchen mindestens eine Woche Ruhe gönnen.
Querträger schweissen und in die Wand einlassen
Diese Arbeit musste gleichzeitig mit dem Wandanschluss laufen… Das hieß auch immer wieder die alten Eisenträger abschleifen, sauber machen und fürs Schweissen bereit machen. Und die Querträger mussten ja auch zuerst gebaut werden. Die bestehen aus zwei 40x6mm Flacheisen, als Ober- und Unterzug, einen mittleren Steg aus 16x16mm Eisen und die Kreuze aus 16x8mm Flacheisen. Sieht sehr chic aus und funktioniert auch sehr gut. Die Eisenträger haben natürlich nicht immer den selber Abstand zueinander, weswegen jeder Querträger leicht angepasst werden musste. Bei den alten Trägern war ich mir zeurst unsicher, aber es funktionierten sowohl Elektroden-Schweissen wie auch Schutzgas.
Es war ein bisschen Fummel-Arbeit die Betonschalungen hier um die Querträger anzubringen. Wie man sieht hatte ich diese auch nur wieder mit zwei Brettern verkeilt. Das hatte vollkommen ausgereicht und verrutscht ist auch nichts…. ^^
So konnte ich mich jetzt Abschnitt für Abschnitt, Stück für Stück vorarbeiten. Ein Teil der Mauer herausnehmen und solange hier der Beton aushärtete, konnten die Eisenträger abgebürstet und geschweisst werden. Zum Schluss bekam die ganze Stahlkonstruktion wieder ihren grüne Rostschutzanstrich verpasst.
….und Boden drauf….
Nachdem die Farbe trocken war, konnten wieder die Dielen bzw der Rohboden wie schon zuvor bei der ersten Hälfte verlegt werden. Hier habe ich nur zwischen drin schon die Gipskartonplatten von oben unter die Decke geschoben und angebracht, was leichter und weniger Arbveit war, wie die Platten von unten zwischen den Trägern durch zu bekommen und anzuschrauben.
Die letzte Lücke im Boden musste ich mit 25mm starken OSB-Platten fertigstellen… Ich hatte zwar die alten Dielen so sorgfältig wie möglich herausgenommen am Anfang, jedoch gingen einige so zu Bruch, andere waren einfach zu sehr zerfressen.
Grün, grün, grün sind alle meine Träger 🙂
Damit ist der Rohboden in meinem Erdgeschoss bzw im ersten Geschoss des Hauses fertig… bis auf eine kleine Stelle in meinem Treppenaufgang, wo ich mir noch unsicher bin, was ich damit genau mache.
Ich freu mich über Kommentare und Anregungen!
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